Weltmeisterschaft
2014
TSV Türkenfeld 1923 e.V.
Abteilung Einrad
Einrad WM Montreal/Canada vom
29.07. - 11.08.2014
Erfolg hoch 12 in Kanada.
Tag 1:
Der Himmel war bedeckt, die Stimmung aber sehr
ausgelassen, als die 4 Mädchen der Türkenfelder
Wettkampfgruppe mit den diversen dazugehörenden Eltern
in Richtung Flughafen München aufbrachen.
Dabei hatte jede einen riesigen Karton voll mit Einrädern und
die bange Frage mit im Gepäck: Müssen wir den am Check
in aufmachen?
Doch alles lief glatt, selbst die von Papa Rupp im
Handgepäck deponierten Kurbeln, die der
Sicherheitsbeamte als Totschläger einstufte, wurden
erfolgreich eingecheckt. Zunächst ging es bis Paris. Dort
laaangweilige 6 Stunden Aufenthalt und nichts zu tun!!! Dann
weiter nach Montreal mit grässlichem Flieger-Essen und
ganz guten Filmen.
Kurz vor Mitternacht am 29.07. (die Zeitverschiebung
macht`s möglich) Ankunft im Hotel Travel Lodge in
Downtown Montreal. Alles wird gut!!
Tag 2:
Der Jetlag hat zugeschlagen. Mittags krochen unsere
Mädels mit
verquollenen Gesichtern aus ihren Federn und konnten sich
kaum
aufraffen zur Anmeldung in das College Maisonneuve de
Quebec zu
gehen, um sich die Startunterlagen abzuholen.
Danach wieder 12 Stationen mit der Metro ins Hotel. Gott sei
Dank
sprechen unsere Mädels alle Französisch! Aber im
Chinesenviertel
kommt man auch mit Englisch recht weit, zumindest, wenn
es ums
Essen geht.
Am Abend dann große Eröffnungsfeier mit Einradkorso.
Der wiederum hätte ein wenig spektakulärer sein können,
zumal
direkt am St-Lorenz Strom die Formel1 Rennstrecke verläuft.
Danach noch ein bisschen Montreal bei Nacht.
Tag 3:
Es geht los. Gott sei Dank erst am Nachmittag, denn die
Mädels sind immer noch verschlafen.
Der erste Wettkampftag wartet mit den verschiedensten
Hindernissen auf:
Trial. Hier heißt es möglichst viele Hindernisse zu schaffen
um die höchstmögliche Zahl von Lines zu bekommen.
Beginnen sollte der Trial um 14:00 Uhr. Im Freien. Klar, ist
doch Montreal eine absolut regensichere Stadt ;). Es
regnete...........und regnete..... bis ca. 17:00 Uhr.
Dann wurden so schnell wie möglich die beiden Waves
durchgeschleust um noch vor Mitternacht die Sieger
bestimmen zu können.
Wow!
Die erste Bronzemedaille für Valentina. Leonie im
Tiebreak.....und gewonnen. Bronze auch für Leonie in ihrer
Altersklasse.
Sophie kam auf den 4. Platz. Jetzt noch irgendwo was essen
und dann ab in die Heia.
Tag 4:
Heute heißt es früh aus den Betten, denn die Bahn-Rennen
starten
bereits ab 8 Uhr. Die Mädchen haben sich Nutella gekauft,
weil das
Frühstück im Hotel nur aus supersüßen Sirups bestand.
Schnell einen
Toast eingeworfen und los.
50m Einbein war super! Sophie ergatterte in ihrer
Altersklasse den
3. Platz und bekommt Bronze. Tina landete in ihrer
Altersklasse auf
dem undankbaren 4. Platz.
Im Wheelwalk holte sich Tina ihre 2. Bronzemedaille. Ein
toller Tag
endete mit einem Musikfestival in der Stadt.
Tag 5:
Vormittags waren unsere Mädchen ein wenig Bummeln und
entdeckten die vielen kleinen Geheimnisse von Montreal nun
auch am Tag.
Montreal, die Stadt der Geräusche. Auch die
Fußgängerampeln, die die verbleibenden Sekunden bis zur
Grünphase runterzählen wurden bestaunt.
Am Nachmittag fuhren sie zum Downhillgliding. Tina angelte
sich die 3. Bronzemedaille, auf Platz 4 landete Leonie und
Platz 5 belegte Sarah.
In der Altersklasse darunter kam Sophie auf den 4. Platz.
Tina bekam am Abend einen Infekt mit Kopfweh und
Übelkeit. Hilft nichts....
Tag 6:
Der heutige Tag war zweigeteilt. Eigentlich hätte man ihn
dreiteilen müssen, denn außer Hoch-und Weitsprung
mussten die Mädchen gleichzeitig Küren fahren und sollten
eigentlich ihren Praxis Tag für MUNI absolvieren.
Da der Bus aber nur einmal am Morgen hin und am Abend
zurück fuhr, konnten sie leider das 2 Fahrstunden entfernte
Skiparadies um den Mont Tremblant nicht erreichen.
Hoch- und Weitsprung wurden auf einem Betonvorplatz vor
dem Stadion durchgeführt. Das ist in Europa absolut
unüblich. Dementsprechend hatten unsere Fahrerinnen
große Angst vor den Sprüngen.
Vielleicht Dank unseres Mentaltrainings verlief der
Wettbewerb aber sehr gut. Im Hochsprung erzielte Tina die
Goldmedaille, Sarah die Silbermedaille. Sophie wurde 3. in
ihrer Altersklasse. Leonie kam auf den 4. Platz.
Im Weitsprung holte sich Tina die 2. Goldmedaille, Sarah
eine weitere Silbermedaille, Sophie und Leonie kamen auf
den 4. Platz.
Nachmittags kamen dann die Küren der Altersklassen. Am
Abend präsentierte Tina ihre Kür “Mirror Mirror” in der
Kategorie Junior-Expert und holte sich dort die 4.
Bronzemedaille.
Tag 7:
Der Tag des Uphill. Völlig unvorbereitet mussten unsere
Mädchen den 2 stündigen Weg nach Mont Tremblant
antreten um dort den Uphill zu fahren.
Leider konnten sie den Uphill auch nicht mehr vorher fahren
um das geeignete Equipment festzulegen, da die
Registrierungsprozedur und die Ausgabe der
Zeittransponder ewig dauerten.
Trotzdem fuhr Tina hier die 5. Bronzemedaille ein.
Anschließend trainierten die Mädels noch Downhill, denn
auch den Praxis-Tag für Downhill konnten sie wegen
anderen Wettkämpfen nicht wahrnehmen. Völlig am Ende
mit den Kräften kamen unsere Mädchen schließlich am
späten Abend wieder im Hotel an.
Tag 8:
Auch der IUF-Slalom wurde hier auf Betonboden
durchgeführt. Der wurde dann aber auch noch behindert, da
auf dem Platz nebenan ein Tennisspiel ( auf Beton!!! )
stattfand und immer wieder Bälle in den Slalom hineinfielen.
Das führte natürlich nicht unbedingt zu Spitzenzeiten, da die
Fahrer bei solcher Gefahr einfach nicht ans Limit gehen.
Tina und Leonie kamen beide auf den 4. Platz.
Am Abend suchte ein Teil unseres Team eine Creperia auf
und verspeiste genussvoll verschiedene Kreationen.
Tag 9:
Heute nochmal Bahnrennen.
Bei 100m ergatterte Tina Bronze, Leonie kam auf den 4.
Platz.
Danach war noch etwas Shopping angesagt. Am Abend
mussten die Mädchen noch ihre Zimmer aufräumen, da die
Reinigungskräfte sich aus Sicherheitsgründen weigerten, die
sehr kleinen Zimmer mit teilweise 6 Einrädern und Zubehör
zu putzen.
Tja, also fast wie zu Hause....
Tag 10:
Der Tag der Paarküren begann recht ruhig. Sophie fuhr mit
ihrer Paarkürpartnerin Lisa Lempert aus Landsberg in der
Altersklasse U15, Tina fuhr mit Annalena Blaschke aus
Erding in der Altersklasse U19 erst am Nachmittag.
Die beiden Teamkolleginnen begleiteten die
aarkürfahrerinnen und feuerten kräftig an. Tina und Annalena
erfuhren sich die Bronzemedaille bei hochkarätiger
Konkurrenz, Sophie und Lisa legten eine anspruchsvolle und
fehlerfreie Kür hin und kamen, für alle unverständlich, auf
den 4. Platz.
Tag 11:
Nach den ersten etwas regnerischen aber warmen Tagen,
strahlte Montreal nur so im Sonnenlicht. Es wurde richtig
heiß und auch der 2. MUNI Tag am Mont Tremblant war mit
über 30° einer der heißesten.
Heute wurde Downhill gegeben. Wieder ging es mit dem Bus
2 Stunden Richtung Berge und das pastellfarbene Skidorf
wurde mit Einradfahrern überschwemmt.
Unsere Mädels hatten gute Laune, trotz der frühen Uhrzeit,
und stürzten sich den Berg hinunter auf der sehr
unterschiedlichen Downhillstrecke.
Durch die verschiedenen Untergründe mussten sie immer
wieder Tempo und Fahrmodus ändern oder anpassen.
Damit hatten sie so ihre Probleme und so gab es heute
keine Medaillen.
Tina kam auf Platz 4 hinter 3 Südtirolerinnen, die anderen
Fahrerinnen dahinter.
Egal, Kopf hoch, Brust raus, weitermachen.
Tag 12:
Heute begann der Tag mit X-Style. Eine neue, sehr
umstrittene Disziplin. Der Einführungsworkshop um 10:00
Uhr war zwingend.
Danach Einfahren und dann in verschiedenen Waves durch
bis zum Final.
Sophie und Tina mussten altersmäßig in der Altersklasse
U15 starten, die anderen 15+. Dabei haben wir erfahren,
dass die Altersklasse U15 keine Medaillen bekommt. Das sei
einfach nicht vorgesehen. Toll!!!
Trotzdem brauchte man das Know how unserer Mädchen in
der Jury.
Tina belegte U15 den 1. Platz Sophie den 4. Dann der Anruf
von Jens Nowosadtko, die Langsam Disziplinen sind zeitlich
nach vorne verschoben worden und unsere Fahrerinnen
konnten dank des X-Style Wettbewerbes nicht mehr bei
Langsam antreten. Papa Rupp schnappte sich wutentbrannt
ein Taxi, um sofort in der Langsam-Halle Protest einzulegen.
Erfolgreich! Unsere Mädchen durften nun doch noch
Langsam fahren.
Valentina sicherte sich 2x Gold bei Langsam vorwärts und
Langsam rückwärts.
Sophie kam bei Langsam rückwärts auf den 4. Platz.
Doch der Tag war noch nicht zu Ende. Spät am Abend
trainierten die Mädels noch mit den anderen Kaderfahrern
für die Großgruppenkür am nächsten Tag.
Tag 13:
Der letzte Tag der UNICON.
Mit einem Gänsehaut-Auftritt des Bayernkaders landeten die
Mädchen mit der Kür “Troja” auf dem 3. Platz.
Noch einmal Bronze für unsere Fahrerinnen zum Abschluss!
Tag 14:
Für Sarah und ihren Papa ging es heute wieder nach Hause.
Sophie flog mit ihrer Mama weiter nach New York und
Leonie und
Valentina verbrachten noch zwei Tage mit ihren Papas in
Montreal.
Mit einem Mietwagen erkundeten sie die Umgebung entlang
des St-Lorenz-Stroms, gingen Baden und feuerten die
Fußballnationalmannschaft der Frauen U20 an.
Sarah landete am 12.08. wieder in München, Sophie, Leonie
und Tina am 14.08.
Fazit:
Es war ein schönes Erlebnis.
Montreal ist eine wundervolle Stadt, die ganz sicher eine
Reise wert ist.
Das Treffen mit der Einradcommunity war wieder spannend.
Die Organisation der Veranstaltung dafür sehr mäßig und die
Kommunikation während des laufenden Wettkampfbetriebes
sicher verbesserungswürdig.
Jedes Mädchen erkämpfte sich mindestens 2 Medaillen und
Tina kam mit 12 Medaillen nach Hause.
Das ist ein großer Erfolg für alle unsere Fahrerinnen.
Schade ist natürlich die Vielzahl von 4. Plätzen, aber das ist
eben so.
Die nächste Weltmeisterschaft findet in Donostia San
Sebastian an der spanischen Atlantikküste statt.
Dort werden wir voraussichtlich starten.